Tequilas Top 100 Filmliste: Platz 86 – Ragman (Trick Or Treat)

Hell, yeah! Metaallllllllllllllllllllllllllllll. Ragman (im Orginal Trick Or Treat) ist ein Film über die Probleme eines jeden jugendlichen Metalfans, der von seiner Umwelt missverstanden und getriezt wird. Ein Film über die Psychosen, die ein solches Leben entwickeln kann, Eine Sozialstudie, die schonungslos offenbart, das es die Umwelt ist, die uns prägt und zu dem macht, was wir sind. Ein Film der eine Parabel zu den Problemen unserer Welt ist. Ähhhhh, Bullshit! Ragman ist ein kleiner, nicht mal besonders harter Horrorstreifen, der aber voll Metal ist. Eddie (der sich selbst Ragman nennt, vermutlich, weil ihm sein richtiger Name zu Recht arschpeinlich ist) ist ein Außenseiter auf seiner Schule und wird von allem getriezt, weil sie ihn für einen Freak halten. Halt findet er persönlich nur in der Musik von Sammy Curr, der auch früher auf diese Schule ging und es nun zum Rockstar gebracht hat. Doch Sammy stirbt und für Eddie geht die Welt unter. Aber er bekommt ein großartiges Vermächtnis: Das Master zu Sammy Currs letztem Album, das einzige Exemplar, das als Vinyl existiert! Vinyl…die älteren von euch kenne das vielleicht noch, das sind die großen, meist schwarzen Scheiben mit so komischen Rillen drauf!
Doch Sammy will Rache nehmen an all den Spießern und spricht über die Platte mit Eddie und nutzt ihn als Werkzeug seiner Rache. Natürlich ist seine Rache furchtbar, grausam und gewalttätig…na ja, so furchtbar, grausam und gewalttätig wie man das in den 80er Jahren in einem Film zewigen konnte, ohne dafür von der PMRC gevierteilt zu werden. Aber hey, auch wenn der Film nichts für Gorehounds ist, er ist voll Metal! Nunja, das Unheil nimmt schließlich seinen Lauf und Eddie beginnt zu ahnen, das Sammy Curr vielleicht dochnicht das edelste aller Vorbilder ist.
Garniert mit den Songs von Fastway (Fast Eddie Clark nach seinem Motörheadgastspiel) und vielen anderen 80er Jahre Rocksongs ist der Film schon mal ein akutsisches Schmankerl. Gene Simmons (Radio-DJ) & Ozzy Osbounre (als Fernsehprediger *huld*) in Nebenrollen heben den Film dann noch mal ein wenig empor und so erhält man einen leicht verdaulichen, aber interessanten und mit eignen Jugenderinnerungen verbundenen Film, den man einfach lieben muss. Sehen wir es klar: Würde ein Filmemacher es wagen, heute noch mal so was abzuliefern, man würde ihn vermutlich lynchen. Zu plakativ die Stereotypen, zu billig die Effekte und zu hanebüchern die Handlung. Aber hey, das waren die 80er Jahre, da durfte man so was. Für einen bierseligen Abend mit ein paar Freunden gibt es wesentlich schlechtere Auswahlmöglichkeiten.
Knuffige Anekdote übrigens, das die deutsche VHS-Erstausgabe des Films auf dem Videolabel der Bild Am Sonntag erschienen ist. Ja genau, der Zeitung, die am lautesten nach einem Verbot dieser fiesen Gewaltfilme ruft, wenn mal wieder jemand Amok gelaufen ist. Aber wenn man Geld damit machen kann, dann ist halt jedes Mittel recht, gelle?

Ragman
Ragman...oder auch Trick Or Treat