Nachdem wir gestern Porthleven Richtung Tintagel, bzw. Boscastle verlassen haben, steht heute das Verlassen von Cornwall auf dem Programm. Aber bevor wir Richtung Dartmoor aufbrechen, steht heute noch die Besichtigung von Boscastle und seinem Museum of Witchcraft auf dem Program.
Boscastle ist ein kleines Fischerdorf, das neben der Fischerei aber noch Hexerei und Esoterik als Einnahmequelle für sich entdeckt hat.
Jedenfalls gibt es hier ähnlich viele „Spezialgeschäfte“ wie in Tintagel, allerdings haben uns die dortigen weit besser gefallen, sowohl, was Auswahl, als auch was Preise angeht. Einige schicke Sachen gab es aber auch hier zu sehen, wer da also weitergehende Interessen hat (jenseits unserer Neugierde), wird hier bestimmt fündig.
Nach einem englischen Frühstück wurde es dann Zeit, das Museum of Witchcraft zu besuchen. Schon der einladende Pan machte neugierig und bereits von außen wirkt das Museum sehr einladend.
Innen drin (Eintritt 5 Pfund) wird man dann mit so ziemlich allen Aspekten der Hexerei konfrontiert. Das Museum existiert seit über 60 Jahren und viele bedeutende Okkultisten haben Teile ihrer Erbschaft eben diesem Museum hinterlassen.
Das Ganze gleicht einem riesigen Sammelsurium, kann aber gerade dank seiner Vielschichtigkeit begeistern. Egal, ob es um Hexen in der Geschichte, in der Werbung oder in der Gegenwart geht, hier findet man Informationen. Selbst, wer das ganze eher als Entertainment sieht, wird hier seinen Spaß finden. Viele Kommentare praktizierender Okkultisten und Hexen jedoch zeigen, das auch eine ernsthafte Herangehensweise in diesem Museum möglich ist.
Mein persönliches Highlight ist jedoch Hexing Hitler:
Mit einem letzten Blick auf unsere schnucklige Jugendherberge verabschiedeten wir uns von Boscastle, um uns auf die ca. 80km nach Dartmoor zu machen, eine Reise, die, soviel kann man sagen, zum optisch beeindrucktesten gehört, was ich je erleben durfte.
Cornwall ist ja schon ein echter Hammer, was die Gegens angeht, aber Dartmoor setzt dem Ganzen noch die Krone auf. Das leicht hüglige Gelände, das vollkommene fehlen von Zäunen etc.pp. bringt einfach eine ganz besondere Wirkung. Schafe grasen direkt am Wegesrand, überqueren mal eben so die Straße (natürlich ist meilenweit kein Schäfer in Sicht), ebenso Kühe. Und dann noch die Ponys, die Dartmoor Wild Ponys! Als meine Frau mir erzählte, das hier Wildponys lebten, dachte ich daran, dass es so ist wie mit den Elchen in Schweden, man also Glück braucht, um die zu sehen. Da es hier aber kaum Wälder hat, verstecken sich die Luder auch nicht (wie denn auch), sondern grasen einfach vor sich her und wenn auf der anderen Straßenseite das Gras grüner ist, dann geht man halt rüber, die Autos werden schon warten. Morgen werde ich auf Ponyjagd gehen, das steht fest, die müssen einfach in rauen Maßen fotografiert werden.
Mitten in der Pampa steht dann auch schon mal die eine oder andere coole Kirche mit einem Friedhof, der aus ca. 25-30 Gräbern besteht, die allerdings zwischen 1840 und 2013 datiert sind…entweder sterben hier nur wenige Leute, oder man nimmt hier nicht jeden, wer weiß?
Ebenfalls einfach so in der Gegend liegen Felsen, die, ja was sind die eigentlich? Ich würde mal sagen: Cool!
Ebenfalls auf dem Weg zu unserem heutigen (und morgigen) Bed&Breakfast liegt Princetown, welches vor allem durch das Dartmoor Prison bekannt ist. Dieses Gefängnis wurde 1806 erbaut, um französische und amerikanische Kriegsgefangene zu inhaftieren. Das angeschlossene Museum liegt (logischerweise) außerhalb der Gefängnismauern, gibt aber einen guten Einblick in die Historie des Gefängnisses. Nichts, was man jetzt extra ansteuern muss, aber wenn man eh gerade in der Gegend ist, dann lohnt der Zwischenhalt. Ich empfehle ja, bei der Anfahrt zum Gefängnis Cindy& Bert „Der Hund von Baskerville“ zu hören 😉
Hiernach begaben wir uns zu unserem Domizil (Huld@Wegbeschreibung der Gastfamilie: „In Dartmoor klappen Handies & Navies oft nicht, aber fahrt an der großen Eiche links ab, das zweite Haus ist das Ziel“), wo der Tag nach einem leckeren Abendessen im örtlichen Pub recht früh endete.