Raptor – Ein asymmetrischer Spass für zwei

Zu behaupten, das Raptor das inoffizielle Spiel zu Jurassic World ist, wäre wohl nicht von allzu weit hergeholt. In diesem asymmetrischen Zwei Personen Spiel von Pegasus (Im Original von Matagot) versuchen jedenfalls Forscher einer Raptorenmama ihre Kinder wegzuklauen. Moralisch also zutiefst verwerflich, was hier so abgeht!

Spaß beiseite, Raptor ist ein mittelgroßen, aber sehr schnelles Spiel, eine Partie ist in ca. 15 Minuten abgehandelt. Schnell genug also, um eine Revanche zu ermöglichen. Wenn die Spieler mit den Regeln noch nicht vertraut sind, können es auch schon mal 20 oder 25 Minuten werden, aber das gibt sich spätestens nach der zweiten Partie.Raptor - Fachhandelsausgabe Pegasus

Das Spielmaterial von Raptor

Das Material in der Box weiß zu überzeugen. Der Spielplan besteht aus 6 großen Teilen, die doppelseitig bedruckt sind und so zwei verschiedene Möglichekiten des Aufbaus bieten. Dazu gibt es noch 4 L-förmige Teile, die die Eingangs- und Fluchtzonen des Brettes bilden. Die Raptorenbabies sind echt klein, aber von der Qualität her über jeden Zweifel erhaben. Und die Forscher sind nicht einfach 10 generische Miniaturen, sondern unterschiedliche Figuren. Das empfinde ich, gerade bei einem eher kleinen, unnerdigen Spiel, als ein wirklich schickes Detail.

 Worum geht es nun bei Raptor genau?

Die Forscher (maximal 10 gleichzeitig auf dem Feld) versuchen, 3 der 5 Raptorenbabies erst zu betäuben und dann mitzunehmen. Schaffen sie dies, gewinnen sie das Spiel sofort. Eine zweite Möglichkeit zu gewinnen, besteht darin, der Raptormama 5 Schuss mit dem Betäubungsgewehr zu verpassen. Auch dies beendet das Spiel sofort zu Gunsten der Forscher.

Raptormama gewinnt, wenn sie es schafft, 3 ihrer 5 Babies vom Spielfeld zu bringen aka fliehen zu lassen. Die zweite Möglichkeit, um zu gewinnen, besteht darin, es zu erreichen, dass kein einziger Forscher mehr auf dem Spielplan steht. Dies ist aber, soviel sei gesagt, in keiner unserer Partien jemals passiert.

Dazu haben beide Spieler jeweils 9 Karten, die ihre Aktionen darstellen, davon hat man 3 auf der Hand, spielt eine und zieht am Ende der Runde eine nach.

So weit, so öde …

Denn nur einer der Spieler kann auch seine Kartenaktion ausführen, nämlich derjenige, der die tiefere Karte gespielt hat. Der Andere erhält Aktionspunkte, und zwar in Höhe der Differenz der gespielten Karten. Hier wird es dann nämlich interessant. Mit den Aktionspunkten kann man nämlich diverse Standardaktionen ausführen: Bewegen, betäuben, einfangen, vorlaute Forscher verprügeln etc.pp.

Man will also gar nicht unbedingt immer seine Aktionen ausführen, denn ohne Aktionspunkte wird man sein Ziel auch nie erreichen können.

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Was bringen die Aktionskarten bei Raptor?

Die Forscher können mithilfe der Aktionskarten neue Teammitglieder aufs Feld bringen, sich schneller bewegen oder z.B. Feuer legen.

Der Spieler des Raptor kann sich, bzw. Raptor-Mama verstecken und wiederauftauchen lassen, Forscher erschrecken und Betäubungsmarker wieder ablegen.

So ziemlich jede Aktion für sich ist schon nett und möchte man auch gern haben. Wichtiger sind aber in der Tat die Aktionspunkte. Denn nur wenn ich Aktionspunkte habe, kann ich überhaupt auf mein Ziel hinarbeiten.

Hier gilt es, die richtige Balance zu finden. Den Gegner „lesen“ und natürlich merken, welche Karten mein Gegenspieler bereits gespielt hat.

Was taugt den Raptor nun?

Zuerst mal: Raptor ist KEIN Schwergewicht, sondern eher ein Einstieg in die Welt der strategischen Brettspiele. Die überschaubaren Regeln und die kurze Spieldauer machen es ideal für Zwischendurch, auch und vor Allem, um es mit Leuten zu spielen, die eher unbeleckt in dem Genre sind.

Die inhaltliche Nähe zu den Jurassic Park/World Filmen macht es auch leicht, hier Neulinge zu einem Spiel zu überzeugen.

Raptor findet vor Allem aus einem Grund einen Platz in meinen Spieleregalen: Es ist schnell erklärt und eignet sich für Einsteiger.

Spätestens in der zweiten Partie entwickeln die Spieler „todsichere“ Strategien und versuchen auch, diese dann umzusetzen. Insofern eignet es sich durchaus als Einstiegsdroge.

Es kostet ca. 25€ und ist im Fachhandel (und nur dort) erhältlich, da es Teil des Pegasusfachhandelprogrammes ist.

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