Tequilas Top 100 Filmliste: Platz 35 – Hellraiser I-III

Ende der 80er Jahre lag der Horror am Boden. Alles, was es damals noch gab, waren lustig/lächerliche Horrorkomödien, ein Freddy Krüger verkam zu einer Kaspernummer, Jason hatte Zahnausfall zu beklagen und Michael Myers taugt nicht mal mehr zur Rentenabsicherung von Jamie Lee Curtis. Selbst die örtlichen Tanzschulen bemerkten einen Rückgang Teilnehmer teuflischer Art.
Aber dann kam da jemand aus England. Ein Theaterregisseur, ein Autor und ein Maler. Ein Mann, dessen Kurzgeschichten eine neue Güteklasse in Punkto Gewalt erreichten. Let me introduce you: CLIVE BARKER! Meine Fresse, was knallte Hellraiser damals in die Szene rein. Endlich wieder ein Horrorfilm, der sich selber ernst nahm, der Effekte jenseits von Gut und Böse hatte und eine Gruppe Protagonisten, die neuen Maßstäbe im Charakterdesign setzten. Kurz und Gut: Hellraiser war das Helldorado für jeden Splatterfan. Und war schnell der persönliche Liebling der FSK.
Larry und Julia haben das Haus von Larrys Eltern geerbt und ziehen dort ein. Beim Möbelschleppen verletzt sich Larry und sein Blut tropft auf den Boden. Was beide nicht ahnen: Frank, Larrys Bruder und Julias heimlicher Stecher, hat hier im Haus mit einer so genannten Lament-Box experimentiert und dadurch ein Tor zur Hölle ausgestoßen. Dadurch fanden die Cenobiten Zugang in unsere Welt. Diese sind, laut Barker, Dämonen, die noch nicht entschieden haben, ob sie lieber sich selbst oder andere quälen. Sie zeigten Frank all das, was man als sexuellen Genuss ansehen kann…sofern man submissiv eingestellt ist und einen gewissen Hang zum Masochismus besitzt. Nun hat Frank das Intermezzo zwar genossen, aber irgendwann ist mal genug. Und Larry`s Blut gibt ihm die Chance, die er brauchte. Durch das Blut wird ein Tor in die Dimension der Cenobiten geöffnet und Frank kann ihnen entkommen…teilweise zumindest, anfangs ist er kaum mehr als Knochen und ein paar Organe. Um ganz zu genesen, bzw. zu entkommen, braucht er mehr Blut. Und das besorgt ihm Julia, die ihm immer noch verfallen ist (Wer Larry erlebt hat, wird verstehen, warum Julia sich lieber Frank hingibt) Das letzte Opfer soll Larry himself sein, doch da hat Kirsty, Larries Tochter aus erster Ehe, noch ein Wörtchen mitzureden.
Der reine Schrecken des Films geht nicht mal von den Cenobiten aus, die halt das tun, was man von Dämonen so erwartet. Viel erschreckender, weil realitätsnaher ist das Verhalten Julias, die keinerlei Skrupel kennt, um Frank mit dem benötigten Blut zu versorgen. Wer den Beweis braucht, wer den Kampf Hammer gegen Fontanelle gewinnt, bekommt hier eindrucksvolles Anschauungsmaterial!
Nur ein Jahr später erschien mit Hellbound: Hellraiser II eine direkte Fortsetzung und da man auf die Zuschauer hörte, spielten die Cenobiten eine größere Rolle. Kirsty hat einen Hilferuf ihres Vaters erhalten und will ihn aus der Hölle befreien. Ihr größtes Problem jedoch bsteht darin, das sie sich in einer Irrenanstalt befindet. Der leitende Psychiater Dr. Channard hingegen hat ein weitergehendes Interesse an den Cenobiten. Zu diesem Zwecke hat er die Matratze erworben, auf der Julia verstorben ist. Er bringt einen seiner Patienten dazu, einen recht blutigen Selbstmord auf dieser Matratze zu zelebrieren (EXZELLENTE SZENE!!!) und so ein wenig seines Lebenssaftes zu opfern. So ca. 6 Liter halt, nech? Dank dieses Opfers wird Julia somit ein Tor zur Erde geöffnet. .Aber Dr.Channard will Macht und er ist bereit, dafür alles zu tun.
2 Jahre später dann Hellraiser 3: Hell OnEarth
Die Cenobiten sind in einer Säule gefangen und diese Säule dient Clubbesitzer J.P. Monroe als makabere Deko für sein Schlafzimmer. Aber, wie das Leben so spielt, spielt es uns Streiche, in diesem Fall spritzt Blut an die Säule und Pinhead (der „Anführer“ der Cenobiten) kommt frei und gibt alles. Flugs werden neue Cenobiten erschaffen und der Club wird einer Grundrenovierung unterzogen. Bei den meisten Fans galt der dritte teil schon als ein Abgesang, ich jedoch liebe gerade den dritten Teil, allein wegen der Kirchenszene…die kann nämlich alles! Es gibt zwar noch etliche weitere Teile, aber über die, die ich gesehen habe, decke ich lieber den Mantel des Schweigens.

Hellraiser
Hellraiser - Am Liebsten in einer Ausgabe von Anchor Bay