Dust: Tactics – Operation: Cerberus

Schön das man ausgerechnet auf dem deutschen Games Day freundlich an diesen Artikel erinnert wird. Es gibt einem doch irgendwie die Hoffnung, dass die Zombieapokalypse doch noch nicht stattgefunden hat und nicht jeder in einen hirnlosen Zombie verwandelt wurde. Obwohl…

Teil 5 „Operation Cerberus“ – oder: „Es geht allmählich hoch hinaus“

 

Zeitlich im Winter 1947 nach der Operation „Seelöwe“ angesiedelt behandelt es den Kampf um das südliche England.

 

(c) & (p) by FFG und DUST Studios

Neben einem längeren, groben zeitlichen Überblick von 1936-1947 wird die ASCOM (Allied Special Operation COMmand) Organisation weiter hinterleuchtet. Zusätzlich werden diverse Helden und ihre Widersacher vorgestellt:

Die meisten sind bereits als entsprechende Spielfiguren erhältlich: Action Jackson, Bazooka Joe, Rosie, Johnny One Eye, The Priest, The Chef, Sigrid und Koshka. Es fehlen nur L’Anguille und Nurse Emma sowie Yukio Hasaki.

 

Teile der neuen Fähigkeiten sind bereits im deutschen Regelbuch abgedeckt, die wichtigsten Neuerungen sind NCO Command Squats, die Transportfähigkeit von manchen Einheiten und die Regeln für 3D Gebäude.

 

Und meine Lieblinge: Large Vehicles wie z.B. der „Königsluther“.

Das sind die richtig dicken Modelle, die mal eben 4 Felder abdecken (ohne Waffenläufe). Leider aber bis zu 100 Punkte kosten. Somit sind sie in den bisherigen Missionen eher sehr begrenzt einzusetzen. Leider.

 

Die entsprechende Produktseite der Bären findet sich HIER!

 

Was ist drin?

 

3D Gelände, jede Menge und so richtig viel. Genaugenommen genug für 3 Ebenen eines 5 Felder großen Gebäudes oder halt 3 Gebäude mit einer Ebene.

Natürlich gibt es (wie üblich) zwei Helden, das Kampagnenbuch und einen Rauchtoken (für den NCO-Skill Smoke Mortars).

 

Das witzige ist die Anleitung wie man die Gebäude zusammenpuzzelt, ist halb (eher 62,5 %, siehe Mission 7) so lang wie die Regeln, die das Dust Tactics Spiel in die dritte Dimension befördern.

 

Das ganze ist aber nicht schwer zusammenzubauen. Zum optischen muss man sagen, die Gebäude wirken zwar schlicht, architektonisch aber bedeutend besser,

als Alles, was ich jemals aus Pappe zusammengebastelt hab.

Man entdeckt übrigens keinen einzigen Schädel.

 

Die enthaltenden Helden:

 

Auf der Seite der Achse ein weiterer Traum eines jeden Geeks: „Angela“

Eine leichtbekleidete Dame mit einem Scharfschützengewehr.

Auch spieltechnisch hat die gute Dame einiges zu bieten. So ist sie mit nur 3 Lebenspunkten zwar relativ schwach auf der Brust (also: nur mit den Lebenspunkten – einen Euro in die sexistische-dumme-Sprüche-Spardose), kann aber durch ihre Fertigkeit: „Frenzy“ einen erfolgreichen Trefferwurf gegen Einheiten weiterwürfeln. In Verbindung mit ihrer „Sniper/Scharfschützen“ Fähigkeit“ dürfte sie damit als sicheres Mittel gegen z. B. die lästigen Hellboys mit ihren 2 Flammenwerfern zählen.

In einer Einheit „Sniper Grenadiers“ ist sie natürlich bestens aufgehoben.

 

Hintergrundtechnisch zählt sie zum Blutkreuz Korps, passt also wunderbar in eine entsprechende Themenarmee.

Und ein kleiner Ausflug in die Dust Tactics Hintergrundgeschichte: Sie zählt neben Sigrid von Thaler als eine der beiden möglichen Attentäterinnen bei der geglückten Operation Valkyrie.

 

Auf der Seite der Alliierten: „The Chef“, ein alter Bekannter aus den Comics.

Bewaffnet mit 2 Hand-Flammenwerfer kann der Gute einiges an Schaden austeilen.

In einem Trupp „Hell Boys“ kann man mal eben bis zu 28 Würfel gegen einen 5er Trupp mit angeschlossenem Helden und Kommissar werfen – das ist wohl Rekord (und das sind nur die Flammenwerfer!)

Leider hat er nur 3 Lebenspunkte und Rüstungswert 2 – wer zieht schon mit Kochschürze in den Krieg?

 

Missionenanzahl

Diesmal nur 7 statt 8 Missionen, unter der reichlichen Verwendung von 3 D Gebäuden – wer hätte nun das erwartet?

 

Punkte

Zwischen 200 und 600 Punkten. Also genug Platz um auch mal 2 „Königsluther“ auffahren zu können oder 19 Zombie Einheiten.

 

Spielfeldgrößen

Von 9, 12, 16 bis zu 24 Tiles. Hier ist der Zukauf von einem oder zwei Terrain Tiles Sets fast unumgänglich, allerdings wird bei 600 Punkten auf möglichst 4 Spieler hingewiesen, so dass die drei Mitspieler auch ihren Teil beitragen dürften. Obwohl die meisten Spieler sehr schnell 600 Punkte alleine zusammen bekommen und auch darauf hinfiebern, diese einzusetzen.

 

Die Szenarien im einzelnen

 

Mission 1

Erfreulicherweise nicht ein einfache Standardmission ergänzt um etwas Gebäude.

Es muss ein Missionsziel aus dem mittigen Gebäude über die eigene Spielfeldkante befördert werden. Da die Spielfeldkanten L-förmig und nicht gegenüber liegen, sind hier wildeste Kämpfe vorprogrammiert.

 

Mission 2

Der Verteidiger verschanzt sich mit in einem zentralen Gebäude, während der Angreifer von allen Seiten zuschlagen kann. Und dieses mit der doppelten Punktzahl. Allerdings werden die überlebenden Truppen am Ende der 8 Runde als Siegpunkte gewertet (von beiden Seiten), beim Verteidiger wird dieser Wert x 3 genommen, nicht wie bei vergleichbaren Missionen anderer Spiele verdoppelt. Dieses, und das der Verteidiger auch gleich 6 Panzersperren verteilen darf deuten meist auf einen Sieg des Verteidigers hin.

 

Mission 3

Die zu erwartende 08/15 Mission. Das Gebäude in der Mitte muß eingenommen werden. Die wohl schwächste bzw. langweiligste Mission dieses Sets.

 

Mission 4

Eine schöne Abwandlung der Mission 2. Es zählt für den Verteidiger nur am Ende der 8. Runde eine Figur in dem Gebäude in seiner Spielfeldhälfte zu haben. Allerdings hat der Angreifer das doppelte an Punkten.

 

Mission 5

Eine der besten. Die erste 4 Spieler Mission. Ziel ist es, seine Truppen in der schräg gegenüberliegendem Spielfeldhälfte am Ende der 8 Runde zu haben.

Da das ganze X-förmig angelegt ist, steht jeder jedem im Weg, auch das zusätzliche Gelände behindert jeden. Chaos pur – Herrlich!

 

Mission 6

4 Missionsziele einzunehmen und die meisten am Ende zu halten klingt normal. Das ganze wird aber mit 600 Punkten pro Seite gespielt. Auch wenn es ausdrücklich für 4 Spieler empfohlen wird, 2 Spieler mit einer größeren Armee haben hier RIESIGEN Spaß. Endlich kann man alles was man hat einsetzen (Nun ja, oder ein Drittel von dem, je nachdem, wie groß die Sammlung wirklich ist) . Die längere Spielzeit nimmt man gerne dafür in Kauf.

 

Mission 7

Eine Abwandlung von Mission 3. Hierbei gilt es, am Ende der 8 Runde einen Kommandotrupp im zentralen Gebäude zu haben. Da das Spiel sehr tödlich ist, ist dieses alles andere als einfach. Auch das verstecken der entsprechenden Einheit bis kurz vor Spielende wird durch das Gelände nicht gerade begünstigt.

In dieser Mission wird zum erstem mal auch eine andere Aufbaumöglichkeit sehr ausführlich dargestellt. Sehr, sehr ausführlich.

 

Es folgen statt einer 8. Mission noch Hinweise, wie man die älteren Missionen aus Operation Seelöwe oder Victory Bridge entsprechend aufpoliert. Dieses funktioniert problemlos, lediglich bei der Mission „Der Himmel fällt uns auf den Kopf“ (Nr. 6 aus Victory Bridge) sollte man pro Ebene die Spieldauer um 1 erhöhen.

 

Gesamturteil

 

Größer = Besser. Und jetzt auch noch in 3D.

Hiermit hat sich das Spiel von einem „normalen“ Brettspiel fast schon in ein vollwertiges Tabletop gewandelt, ohne sich künstlich mit Regeln aufzuplustern. Die Missionen haben sich den Spielern, die Lust auf mehr haben angepasst und sind deutlich von dem Starter-/Übungsmissionen entfernt. Zum Glück. Für Spieler mit größerer Sammlung, die das Spiel auf die nächste Ebene bringen wollen, meiner Meinung nach ein Muss.

 

Tim „Zukar“ Leuftink


One Response to Dust: Tactics – Operation: Cerberus

  1. Mission 2 habe ich gestern als Angreifer mit den Allies gewonnen. Und wir haben uns den Kopf zerbrochen wie man als Verteidiger diese Mission schaffen soll?!
    Gruß
    Chritter