Acht-Minuten Imperium – Schwerkraft Verlag

Unfassbar, es gibt Leute, die sich beschweren, das ich in letzter Zeit zu viel über Krosmaster schreibe, früher hätte ich doch so viele tolle Sachen in meinem Blog gehabt…das bedeutet ja, ich werde gelesen *schnüff*

OK, das lass ich mir nicht zweimal sagen und deshalb gibt es heute ein Schmankerl, das zum Jahreswechsel erschienen ist. Zumindest auf Deutsch, im englischsprachigen Original gibt es das Acht-Minuten Imperium (auf genau diese Schreibweise legt der Verlag wert) schon ein paar Monate länger.

Klein, aber fein: Acht-Minuten Imperium
Klein, aber fein: Acht-Minuten Imperium

Der Name ist übrigens Programm, Acht-Minuten Imperium spielt sich flott und eine 3 Personen Partie mit Leuten, die das Spiel gut kennen, ist durchaus in 8-12 Minuten reiner Spielzeit zu Ende zu bringen.

Der Spielaufbau ist simpel: Jeder Spieler bekommt 14 Armeen seiner Farbe und 3 Städte. 3 Armeen legt er sodann direkt ins Startgebiet. Worum geht es denn? Nun, 2-5 Spieler versuchen auf einer fiktiven Landkarte ihr Imperium aufzubauen. Dazu können sie Karten aus der 6-teiligen Auslage „kaufen“. Je weiter rechts eine Karte liegt, desto teurer ist diese. Während die Karte ganz rechts 3 Goldstücke kostet, bekommt man die Karte ganz links gar umsonst. Am Anfang des Spiels bekommt jeder zwischen 8 und 14 Goldstücke (abhängig von der Anzahl der Mitspieler) und muss mit diesem Vorrat das komplette Spiel auskommen. Hat man seine Wunschkarte auf die Hand genommen, rücken die Karten nach links hin zusammen und ganz rechts kommt eine neue Karte ins Spiel.

Die Karten üben eine Doppelfunktion aus: Zum einen repräsentiert jede Karte eine Ressource (Nahrung, Holz, Stein, Metall, Edelsteine oder einen Joker) und eine Aktion, die man durchführt, sobald man die Karte gekauft hat. Danach wandert die Karte in die eigene Auslage, je mehr Exemplare einer Ressource man am Ende hat, desto mehr Siegpunkte ist diese am Ende wert.

An Aktionen gibt es folgendes: Neue Armeen platzieren, Armeen bewegen, Armeen (auch) zu Wasser bewegen, Stadt bauen, Armee zerstören und eine Kombination von verschiedenen Aktionen, entweder als UND oder ODER Alternative. Wichtig ist, das man neue Armeen nur im Startgebiet oder in einer eigenen Stadt platzieren kann.

Einen echten Kampf gibt es in diesem Spiel nicht, genauso wenig gibt es ein Zufallselement über einen Würfel etc.pp. Alles hängt vom eignen Geschick und den Aktionen der Mitspieler ab. Klar, welche Karte als nächste aufgedeckt wird, ist schon ein Glückselement, aber bei ständig 6 offenen Karten ist dies doch sehr überschaubar.

Nach einer festgelegten Anzahl von Runden (je nach Spieleranzahl zwischen 7 und 13) wird abgerechnet. Man bekommt Punkte für seine Ressourcen, für die Mehrheit in einem Gebiet und für die Mehrheit auf einem Kontinent.

Das war es, das ist alles…Wenig Regeln, dennoch eine gewisse Komplexität und eine Menge Spielspaß.

Das Spielmaterial weiß ebenso zu überzeugen: Die Armee und Städte bestehen aus Holzwürfeln und Scheiben, die Karten sind zweckmäßig, aber stimmungsvoll. Die Goldmünzen (und Warenplättchen für eine der Spielvarianten) sind zweckmäßig aus Pappe und das Spielbrett ist zwar klein, aber fein. Das vermutlich kleinste, 4 fach klappbare Pappspielfeld aller Zeiten. Noch dazu doppelseitig ausgeführt, so dass man hier auch ein wenig Abwechslung hat. Die UVP scheint mit 25€ schon recht üppig, aber das Material ist hochwertig (Spielkarten z.B. in Leinenoptik, Holzmaterial, der hochwertige Spielplan), die Spielidee gelungen und der dahinter stehende Verlag ein Kleinverlag, der eben nicht höhere vierstellige Auflagen zwecks Kostenoptimierung fahren kann.

Vielerorts ist das Spiel im Moment ausverkauft, aber direkt beim Verlag ist es noch erhältlich und ich denke, man kann eine gute Idee auch mal unterstützen und das Geld dem Schwerkraft Verlag direkt zu Gute kommen lassen. Es muss nicht immer das große A sein.


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