Epix, ein kleines Brettspiel von Ferti aus Frankreich sprach mich sofort an. Das Logo im 8 Bit Pixelart-Style, auf dem Cover ein kleiner Ritter, der auf einem Vieh reitet, das wohl vermutlich nicht rein zufällig an einen Chocobo aus Final Fantasy erinnert und die gesamte Grafikgestaltung des Spielmaterials ist ebenso wie das Logo im 8 Bit Grafikstil gehalten. Ja, man könnte meinen, das man sich ein wenig an den Minecrafthype anhängen möchte, aber dafür dürfte man im Endeffekt so ca. 3 Jahre zu spät sein.
Sei es, wie es ist, mich hat die Optik natürlich sofort angesprungen, ich steh ja auf solche Dinge.
Epix – Was ist drin
In der Box befindet sich zuerst einmal ein Spielbrett, bzw. derer gleich 3. Die Box ist ja vom Format her irgendwo zwischen A4 und A5, das Spielbrett ist aufklappbar und doppelseitig bedruckt. Auf der einen Seite befindet sich die Vierspielerversion, auf der Rückseite gleich zwei Varianten, nämlich für Zwei und für Drei Spieler. Außerdem jede Menge Papptoken (Truppen und Goldmünzen), ferner noch insgesamt 32 Karten, bzw. sogar 96 Karten, denn es sind auch französische und englische Karten enthalten, ebenso die Anleitungen in diesen Sprachen.
Wichtig ist, dass hier in der deutsche und der englischen Anleitung ein kleiner, aber bedeutender Fehler enthalten ist. Zu Beginn erhält jeder Spieler 15 Goldmünzen, nicht 5, wie es in der Epix-Anleitung erwähnt ist.
Wie spielt sich Epix?
Das Spiel hat vier Runden (Frühling, Sommer, Herbst und Winter), in jeder Runde hat man die Wahl, eine von drei Aktionen auszuführen: Truppen rekrutieren, Gold einsammeln oder Bewegen & Angreifen.
Vorher darf man zu Beginn einer Runde einen Trupp rekrutieren (Soldat, Ritter, Lager oder Katapult). Danach wird die gewählte Aktion ausgeführt. Truppen werden rekrutiert, in dem man ihre Kosten bezahlt und sie platziert. Dabei darf in jeder Provinz jeder Truppentyp nur einmal vorkommen. Sammelt man Gold ein, erhält man 3 Goldstücke.
Interessant wird es bei Bewegen & Angreifen!
Während sich Lager und Katapult gar nicht bewegen können und der Soldat sich in eine benachbarte Provinz bewegen darf (solang dort keine fremden Truppen stehen), darf der Ritter sich beliebig weit bewegen, solang sein Weg durch freie, bzw. eigene Provinzen führt.
Hiernach wird gekämpft (Wieder darf der Ritter beliebig häufig angreifen): Hier präsentiert Epix seine Besonderheit. Es ist jederzeit bekannt, wie viel Gold jeder Spieler besitzt. Der Angreifer nimmt nun all sein Gold in eine Hand und nimmt dann X Goldstücke in die andre Hand, wenn er einen Angriff deklariert. Der Angegriffene muss dann raten, wie viel Gold der Angreifer in seiner Hand hält. Rät er richtig, ist der Angriff abgewehrt, liegt er falsch, geht der Angriff durch. Das eingesetzte Gold ist auf jeden Fall verloren.
Dies geht nun insgesamt 4 Runden lang, wobei man im Winter zwei Aktionen durchführen darf.
Abgesehen von einigen Feinheiten (Die sich in der Hauptsache auf das Ersteigern des Starspielerslots und das Bieten um Karten mit Spezialfähigkeiten drehen) war es das schon.
Wie wird der Gewinner bei Epix festgelegt.
Sieger ist, wer zuerst die Burg eines Mitspielers erobert. Sollte dies am Ende des Winters noch keinem gelungen sein, gewinnt derjenige mit den meisten Provinzen. Gibt es hier einen Gleichstand, entscheidet der Goldbesitz.
Interessantes Detail am Rande: Falls der letzte Spieler im Winter keine Chance mehr hat, das Spiel zu gewinnen, entfällt sein Zug, so das er nicht als Königsmacher fungieren kann.
Epix – Ein Fazit
Epix ist klein und schnell. Der Bietmechanismus ist interessant. Enttäuscht bin ich ein wenig darüber, das die Grafik mich ein wenig in die Irre geführt hat. Ohne zu wissen, was ich von Epix erwartet habe, habe ich etwas Anderes bekommen. Das mach Epix aber keinesfalls zu einem schlechten Spiel, im Gegenteil : Mit einer Spieldauer von ca. 30 Minuten hat es die richtige Dauer für Zwischendurch, das Balancing auf die verschiedenen Mitspielerzahlen ist durch die verschiedenen Spielpläne geschickt gelöst.
25€ UVP sind nun kein Pappenstil, aber heutzutage wohl schon fast normal zu nennen, wenn man ein Spiel haben möchte, das nicht unbedingt Mainstream ist. Vom Spaßfaktor her wird man das Geld aber wieder rausspielen können, da bin ich mir sehr sicher.
Hab mir das Spiel auch gekauft (bin ein Fan der alten NES-Spiele und da sprach mich die Grak natürlich sofort an) und ich muss sagen, es macht echt Spaß und ist vor allem schnell gelernt und erklärt 😀