Men At Work – Fraggles goes Bob, der Baumeister

Wenn die Fraggles zu viel Bob, der Baumeister geschaut haben, gehen sie zu den Doozers und spielen Men At Work! Men At Work ist eins der momentan anscheinend sehr beliebten Aufbauspiwele und weiß schon allein durch das Spielmaterial zu überzeugen. Doch wie sieht es mit dem Spielspaß aus?

Men At Work - Boxshot

Men At Work – Das Spielmaterial

Men At Work besteht aus hochwertigem Spielmaterial, welches nahezu komplett aus Holz besteht. Wir finden in der Packung diverse „Stahl“-Träger in 4 verschiedenen Farben, Fundamente,  Balken und Ziegelsteine aus dem natürlichen Material.
Die namensgebenden Men At Work sind ebenfalls aus Holz, tragen aber einen Bauhelm aus Gummi. Diese sind sogar zweifarbig ausgeführt. Dreifarbig, wenn man den Gummihelm berücksichtigt. Damit ist das Spielmaterial definitiv ein Hingucker. Das Inlay des Spiels ist dazu clever ausgeführt, das ganze Spielmaterial findet dort seinen angestammten Platz. Das erfreut das ordnungsliebende Herz! OK, es ist noch ein wenig Pappzeug dabei (Token und Spielkarten), diese sind aus eher praktischen Gründen NICHT aus Holz gefertigt.

Men At Work - Das Inlay

Men At Work – Wie man es spielt

Zu Beginn baut man quasi das Grundgerüst auf: 3 Fundamente, auf denen 4 Stahlträger (einer je Farbe) platziert werden. Jeder Spieler erhält drei Sicherheitszertifikate und los geht es.


In der Mitte liegt der Stapel mit den Aufgabenkarten. Auf der Rückseite der Karte steht, ob man einen Stahlträger oder einen Bauarbeiter platzieren muss. Auch die Farbe des zu verbauenden/bebauenden Teils wird da festgelegt. Die oberste Karte wird gezogen und aufgedeckt. Dort stehen dann die Baubedingungen. Jeweils eine für Bauarbeiter und eine für Stahlträger. Die aufgedeckte Karte legt also fest, wie gebaut wird. Die DANN oberste Karte des Nachziehstapels legt fest, was verbaut wird.

Das „Wie“ bringt dann die Tücke ins Spiel. Beispielsweise muss ein Bauarbeiter auf die Kante eines Trägers gestellt werden. Oder er muss noch einen Balken und/oder einen Ziegelstein schultern. Das ist mitunter recht tricky.

Fällt bei der Bauaktion ein Teil auf den Boden, verliert der Spieler ein Sicherheitszertifikat. Fällt dadurch das letzte Zertifikat des Spieles weg, scheidet er aus.

Nach ca. einem Drittel des Spiels kommt Rita, die resolute Bauaufsicht, ins Spiel. Ab da bemühen sich alle Bauarbeiter darum, mit waghalsigen Bauaktionen zu glänzen. Wer ab diesem Zeitpunkt das höchste Bauteil/den höchsten Bauarbeiter platziert, erhält ein „Mitarbeiter des Monats“ Zertifikat.

Der Sieg bei Men At Work ist auf dreifache Weise möglich:

1. Man sammelt genügend Mitarbeiter des Monats Auszeichnungen. Je nach Spieleranzahl braucht man 3-5 dieser Auszeichnungen, um den Sieg für sich zu verbuchen.

2. Man ist der letzte Spieler, der noch Sicherheitszertifikate hat.
3. Wenn das komplette Material verbaut ist, gewinnt derjenige (oder diejenige) mit den meisten Sicherheitszertifikaten und Mitarbeiter des Monats-Auszeichnungen in Summe. Gibt es hier einen Gleichstand, sind die Auszeichnungen der Tie-Breaker.

Men At Work – Wie es ankommt

Wir haben das Spiel mit verschiedenen Gruppen, auch in verschiedenen Konstellationen gespielt. Erwartungsgemäß waren Vielspieler mit Fokus auf eher komplexe Spiele nicht durchgängig begeistert, aber auch jene fanden ihren Gefallen an Men At Work. Spielertypen, die eher vielseitig interessiert sind, aber auch Wenigspieler, zum Beispiel meine Frau, können dem Spiel aber einiges abgewinnen. Die Regeln sind relativ simpel gehalten daher ist das Spiel sehr schnell erklärt. Mit Bauklötzen hat schließlich jeder schon mal gespielt.

Es folgte eigentlich immer der Wunsch, noch eine Runde zu spielen. Außer natürlich bei den Expertenspiel-Freunden. Aber auch hier überwog die Meinung, das Men At Work ein gutes Spiel sei, nur halt nicht für jedermann.

Da die Spieldauer auch eher übersichtlich ist (Angegeben sind 30 Minuten, die sich auch gut realisieren lassen), eignet es sich für ein Spiel zwischendurch. Auch als Starter ist es gut geeignet. Als Absacker sehe ich das weniger, da man mit steigender Müdigkeit (nach einem längeren Spieleabend) oftmals die notwendige Ruhe gerne mal missen lässt.

Men At Work - Das Endgame

Men At Work – Das Fazit

Spieleautorin Rita Modl ist hier ein echtes Kleinod gelungen. Sowohl Haptik des Spielmaterials, die Spielregeln und auch das Spiel selber wissen zu überzeugen. Bedingt durch das hochwertige Material befinden wir uns dadurch natürlich in einem etwas höheren Preissegment (Die UVP beträgt knappe 50€), aber dafür hat man halt auch nicht ein billig wirkendes Plastikprodukt.

Pretzel Games wird seinem Anspruch, leicht zugängliche Spiele für alle Sorten von Spielern zu entwickeln mal wieder absolut gerecht. In Deutschland kümmert sich Pegasus Spiele um Men At Work und hat ebenfalls einen sehr guten Job abgeliefert. Man hat hier gut mitgedacht, was an Details wie dem nahezu perfekten Inlay deutlich wird.

Men At Work ist daher jedem zu empfehlen, der (nicht nur) auf Strategieklopper der 4h und länger Güteklasse steht. Bei uns kommt es immer dann gerne wieder auf den Tisch, wenn Wenigspieler oder gar Spielneulinge anwesend sind. Man entwickelt einen gesunden Ehrgeiz während des Spielens und versucht sich nach kurzer Zeit auch an waghalsigen Konstruktionen, einfach um noch ein Mitarbeiter den Monats Zertifikat abzustauben.