Schlafmütze, das ist nicht nur ein Wort, das meine Frau mir öfter mal an den Kopf wirft, sondern auch der Titel eines neuen Amigo-Spiels, das in der fast schon typischen Amigo-Box für kleine Kartenspiele erschienen ist.
Das Spielmaterial besteht aus 5 Sätzen Karten, a 20 Stück, die jeweils durchnummeriert sind und einer Spielanleitung, die kurz, prägnant und nur dank vieler Beispiele auf Umfang kommt. Denn Schlafmütze ist wirklich extrem einfach zu lernen:
Wie spielt man Schlafmütze?
Die fünf Einser-Karten werden in der Tischmitte hingelegt, die restlichen Karten gleichmäßig auf alle Spieler verteilt, natürlich nicht, ohne diese vorher gut durchzumischen. Die Karten werden dann in einem Stapel, Rückseite nach oben, vor dem jeweiligen Spieler platziert.
Wer an der Reihe ist, dreht die oberste Karte um, wenn er sie (in aufsteigender Reihenfolge) in der Mitte ablegen kann, macht er dies und dreht die nächste Karte um. Wenn eine Karte nicht in der Mitte passt, dann vielleicht auf den Stapel offener Karten bei einem Mitspieler? Beim Mitspieler ist die Richtung egal, man kann also eine höhere oder eine niedrigere Karte dort loswerden, solang der Wert um genau 1 differenziert.
Geht dies nicht, ist der nächste Spieler dran. Macht der agierende Spieler einen Fehler und die Anderen bemerken dies, titulieren sie ihn als Schlafmütze und geben ihm jeweils die unterste Karte ihres Zugstapels.
Thats it, mehr steckt da nicht hinter.
Schlafmütze, ein Fazit:
Der Kenner sagt natürlich sofort: Das kenn ich doch, je nach „Vorbildung“ fallen dann schnell Spiele wie Ligretto oder Elfer Raus! Natürlich kann Schlafmütze deren geistige Urheberschaft nicht verleugnen, Schlafmütze macht auch nicht wirklich etwas anders, im Gegenteil: Durch den Verzicht auf verschiedene Farben wird das Spiel noch simpler, aber auch zugänglicher. Es spielt sich sehr schnell, vermeidet aber die Echtzeithektik eines Ligretto, da hier eine feste Reihenfolge der Spieler gegeben ist.
Mein persönliches Highlight bei Schlafmütze ist allerdings die Grafik. Während das Männchen auf der Eins noch im Bett liegt, wird es im Lauf der Reihenfolge immer wacher, wäscht & duscht sich, bevor es dann Ausgehfertig ist. Ein völlig banales Detail, das aber zeigt, dass man hier mit Liebe zum Detail gearbeitet hat.
Schlafmütze ist kein Spiel für Vielspieler, nicht mal als berüchtigter Absacker oder Starter, da gibt es weit anspruchsvollere „anspruchslose Spiele“, als Familienspiel, gerade bei Familien, bei denen ein Teil spielaffin ist und der andere Teil zum Mitspielen „gezwungen“ wird, hat es jedoch seine Daseinsberechtigung und als kleines Mitbringsel schon gleich zweimal.
