Mein Schatz ist ein kleines, schnelles KartenGedächtnisspiel von Oliver Igelhaut(unter anderem Kai Piranja, Auswahlliste Spiel des Jahres 2004), welches er in seinem eigenen Verlag Igel Spiele veröffentlicht hat. Oliver überreichte mir das Spiel auf der SPIEL in Essen, leider (sorry, Oliver), komme ich erst jetzt dazu, eine Rezension zu verfassen, Asche auf mein Haupt.
Mein Schatz erinnert natürlich schon vom Titel her an Herr der Ringe und tatsächlich spielt jeder einen Zwerg, der natürlich möglichst viele Schätze sein Eigen nennen möchte. Ork spielen auch noch eine Rolle, was aber auch die einzigen Reminiszenzen an das wohl wichtigste Fantasyepos sind.
Worum geht es bei Main Schatz?
Wir Spieler sind Zwerge (ich erwähnte es bereits) und wollen einen Höhlenschatz plündern. Aber kein Drache, sondern ein gemeiner Ork wacht über das Ganze. Also geht es darum, sich möglichst viel unter den Nagel zu reißen, ohne jedoch zu gierig zu werden. Ein Kunststück, das Zwergen leider nur äußerst selten gelingt.
Das Spielmaterial von Mein Schatz
Neben 6 Orkkarten gibt es noch 30 Schatzkarten, 6 Tippscheiben (mit jeweils einer Schatzart) und insgesamt 20 Holzmünzen, welche zu gleichen Teilen Silber- und Goldfarben sind.
Dies alles in einer kleinen Pappbox und eine Anleitung mit 6 Din A 6 Seiten.
Wie spielt man Mein Schatz?
Am Anfang werden die Schatzkarten mit den Orks gut durchgemischt und als Kartenstapel hingelegt. Neben den kartenstapel gibt es 4 Ablageplätze. Abwechselnd zieht man eine Karte. Sind da Schätze drauf (6 verschiedene) oder eine Maus (Joker), legt man diese offen auf einen der Ablageplätze ab. Liegt dort schon eine Karte, wird sie nun verdeckt.
Zieht man einen Ork, wird er neben dem Kartenstapel offen abgelegt. Alles nicht schlimm, erst der 6. Ork beendet die Runde.
Statt eine neue Karte zu ziehen, kann man sich auch einen Stapel sichern. Man nimmt eins der Tippplättchen, legt dies auf einen Ablagestapel und nimmt diesen an sich. Damit ist der raffgierige Zwerg erst mal raus aus dem Spiel.
Dies geht so lang weiter, bis entweder jeder Mitspieler mit einem Stapel aus dem Spiel rausgeht oder die 6. Orkkarte gezogen wird. In letzterem Falle können alle Zwerge im Spiel sich noch einen Stapel sichern (beginnend mit dem Spieler links von demjenigen, der die letzte Orkkarte gezogen hat und dann im Uhrzeigersinn). Allerdings werden vorher die Tippplättchen umgedreht, so das man nicht mehr genau weiß, welcher Schatz auf dem Plättchen ist.
Während also am Anfang vor allem ein gutes Gedächtnis gefragt ist, hat der letzte Spieler der Runde gegen seinen inneren Schweinehund, in Form eines Can`t Stop Mechanismus, zu kämpfen.
Wie wertet man bei Mein Schatz?
Die Wertung bei Mein Schatz ist relativ einfach. Man zählt nach, wie viele Schatzsymbole auf den Karten dem Symbol auf dem Tippplättchen entsprechen. Mäuse gelten dann jeweils als einen weiteren Punkt. Wer die meisten Punkte hat, bekommt eine Goldmünze. Hat man einen Schatz weniger als der Sieger, bekommt man 2 Silbermünzen, bei zwei Schätzen weniger ist es noch eine Silbermünze. Bei einem Abstand von drei oder mehr Schätzen geht man leer aus.
Dann startet die nächste Runde, es sei denn, jemand hat 8 oder mehr Silbermünzen zusammen (Wobei eine Goldmünze drei Silber wert ist). Haben mehrere in einer runde diese Grenze überschritten, gewinnt derjenige, welcher der Beste der letzten Runde war.
Für wen eignet sich Mein Schatz?
Mein Schatz ist ein Spiel für Zwischendurch, das sich ganz klar an Leute wendet, die zum einen eher Gelegenheitsspieler sind (oder Vielspieler, die noch einen Starter/Absacker benötigen) und zum anderen über ein eher gutes Gedächtnis verfügen. Erschreckend mal wieder, um wie viel besser sich Kinder so etwas merken können, verglichen mit einem herkömmlichen Erwachsenen *grummel*
Mein Schatz: Ein Fazit
Oliver Igelhaut hat mit Mein Schatz ein kleines, knuffiges Spiel entwickelt, das (natürlich) nicht der große Wurf ist, aber solide Basiskost bietet. Die Illustrationen von Rudolf Eizenhöfer haben ihren eigenen Stil, der mir persönlich zwar taugt, mich aber auch nicht vom Hocker fegt.
Die Spielzeit von 20 Minuten je Runde ist realistisch, allerdings gab es in meinen Testrunden nie den „Lass noch eine Runde spielen“ Effekt, aber auch keine Weigerung beim nächsten Treffen wieder eine Runde zu spielen.
Insofern ist Mein Schatz eine Ergänzung einer Spielekollektion, um einfach mehr Abwechslung am Abend bieten zu können. Die Regeln sind auch einfach genug, als das man sie nochmal schell erklären kann, insofern wird man Mein Schatz immer wieder auf den Tisch packen können.
Die sicherste (und dem Autoren mit Sicherheit auch liebste) Möglichkeit, da Spiel zu beziehen, besteht darin, es sich auf seiner Homepage zu bestellen. Wenn an dann schon mal da ist, kann man auch sein zweites Spiel Wunsch Maschine gleich mitbestellen, zu diesem erzähle ich euch demnächst noch was.
P.S. Zur Feier seines ersten selbstverlegten Spiels hat Oliver in einem seiner Mein Schatz Exemplare eine Goldmünze versteckt. Also wird zumindest eine Person ihren Kauf keinesfalls bereuen!