Get Lucky von Truant Spiele lehnt sich sehr eindeutig an den Klassiker Kill Doktor Lucky an, der bereits seit vielen Jahren ein steter Dauerbrenner unter der Flagge von Truant ist und, trotz seiner eher schwachen Ausstattung, aus kaum einer Spielesammlung wegzudenken ist.
Mit Get Lucky gibt es nun eine rein Kartenbasierte Variante des Themas, denn natürlich ist es auch hier das Spielziel, den „abscheulichen alten Mann“ zu töten.
Aber natürlich will jeder selbst derjenige sein, der Dr. Lucky das Lebenslicht ausknipst und keinesfalls will man zulassen, dass ein anderer den Ruhm einheimst.
Das Spielmaterial ist übersichtlich, aber optisch wesentlich weiter als das Originalspiel, das ja doch sehr spartanisch ausgestattet ist. 15 Charaktere sind enthalten, jeder durch eine Karte dargestellt.
Davon erhält jeder Mitspieler 2 Stück, die offen vor ihm liegen, 3 weitere werden offen in die Mitte (den Saloon) gelegt, der Rest der Charaktere ist „abwesend“ und spielt nicht mit.
Dann bekommt jeder noch 6 Handkarten, die restlichen der 57 Spielkarten bilden den Nachziehstapel. In diesen Spielkarten ist für jeden Charakter ein passendes Motiv, eine Gelegenheit und eine Waffe enthalten, ferner noch 12 Tückekarten.
Dr. Lucky steht am Anfang beim dem Charakter mit der tiefsten Nummer (von 1 bis 15), nur dieser Charakter kann in dieser Runde einen Mordversuch unternehmen.
Spieloptionen bei Get Lucky:
Die Spieler haben jeder Runde nur einen Zug und wählen unter 4 Optionen:
- Eine Karte ziehen
Man zieht eine neue Handkarte (Es gibt kein Handkartenlimit)
- Eine Karte spielen
Man legt eine Karte an einen seiner Charaktere an. Dies geht mit Motiven, Waffen und Gelegenheiten. Diese müssen nicht zwangsläufig passen, aber passende Karten bringen einem bei einem Attentat natürlich weitere Vorteile. Jeder Charakter kann von jeder Sorte nur eine Karte erhalten, diese sind permanent, jedoch können passende Karten jederzeit nicht passende ersetzen.
- Charakter tauschen
Man tauscht einen Charakter in seiner Auslage mit einem im Saloon, samt der jeweilig angehängten Karten.
- Töten
Befindet sich Dr. Lucky bei einem Charakter unter der eigenen Kontrolle, kann ein Attentat versucht werden. Dazu wird der „Wert“ des Attentats berechnet. Der Charakter ist schon mal einen Punkt wert, jede angehängte Motiv, Gelegenheit und Waffenkarte bringt einen weiteren Punkt, außer, sie sind passend, dann sind sie jeweils 2 Punkte wert. Ein Attentat kann also maximal einen Wert von 7 Punkten haben. Sobald der Versuch angekündigt ist, versuchen die „netten“ Mitspieler natürlich, Dr. Lucky zu retten. Dazu spielen sie ihre Handkarten aus. Jedes Motiv, jede Waffe, jede Gelegenheit hat einen Glückswert , symbolisiert durch kleine Glückskleeblätter (1-2)an der Seite, ferner kann man noch Tückekarten ausspielen.
Diese bringen grundsätzlich einen Minuspunkt. Dies geschieht im Uhrzeigersinn, jeder Spieler kann genau einmal Karten auslegen. Das bedeutet auch, dass der letzte Spieler in der Reihe die Verantwortung trägt, dieser hat die letzte Chance den Sieg des Mitspielers zu verhindern. Da heißt es gut abwägen: Zwinge in meinen Nachfolger, richtig rauszuhauen oder gehe ich auf Nummer Sicher und unterstütze ihn schon vorher.
Hier werden auch noch mal passende Motive etc.pp. interessant. Spielt man nämlich, um ein Attentat zu verhindern, eine passende Gelegenheit (Motiv, Waffe), dann scheitert der Versuch sofort.
Wird Dr. Lucky nun getötet, endet Get Lucky sofort und der Sieger steht fest. Andernfalls geht das Spiel weiter, allerdings werden die ausgespielten Karten abgelegt. Bis auf die Tückekarten, diese bleiben beim entsprechenden Charakter dran liegen und verschlechtern seine Erfolgschancen auch bei allen weiteren Versuchen.
Wenn der Spieler seinen Zug (also eine der 4 oben genannten Möglichkeiten) durchgeführt hat, geht das Spiel im Uhrzeigersinn weiter, als erstes wird Dr. Lucky allerdings auf den nächst höheren Charakter gezogen.
Dies ist dann auch schon das gesamte Spiel, relativ einfach, nach den ersten 2-3 Runden sollte das Alles sitzen und man kann unbeschwert aufspielen. Es gibt noch ein paar Sonderregeln um Get Lucky zu Zweit (Mehr Charaktere in der eignen Auslage und ein „blinder“ Mitspieler, der ebenfalls versucht, Attentate zu verhindern) spielbar zu machen, die halt, seien wir ehrlich, eine Krücke bilden. Je mehr Spieler, desto besser wird Get Lucky.
Fazit:
Get Lucky ist ein schnelles Spiel für Zwischendurch, ohne hohen Anspruch, aber dem einen oder anderen netten Bluffelement. Es lebt natürlich auch von seinem großen Namen, ohne jedoch seinem Großvater wirklich das Wasser reichen zu können. Die geringe Spieldauer und der günstige Preis sind aber gute Argumente, dieses Spiel in die Sammlung zu stellen.