Tequilas Top 100 Filmliste: Platz 71 – Robocop Trilogie

Robocop (1987) von Paul Verhoeven war einer der Filme, die mich beim ersten Sehen sofort begeistert hat. Brutal, aber ironisch, herrliche Effekte und einen Helden, der einfach nur Arschcool ist. Detroit, irgendwann in der Zukunft, eine Zukunft, wie man sie sich lieber nicht wünscht. OCP, eine Multikonzern, hat die Stadt in der Hand. Sogar die Polizei wurde von OCP übernommen, den Verlockungen der Privatisierung sei Dank. Nun versucht man die Beamten durch Roboter zu ersetzen, denn Roboter sind leistungsfähiger und wollen weniger Urlaub. Doch das Projekt ED-209 erweist sich im gleichen Maße als feuerstark, wie es auch einen Mangel an Intelligenz aufweist. Eine Kombination, die nicht so ganz Straßentauglich ist. Doch es gibt ja noch das Projekt Robocop, ein Roboter mit dem Gehirn eines Menschen. Wie praktisch, das Officer Alex Murphy einen Einsatz mehr tot als lebendig (eigentlich sogar eher mehr tot als tödlich verletzt) übersteht und so einige Teile seines Körpers als Grundlage für den Cyborg Robocop dienen können. Wobei, OCP entscheidet sich noc während der OP, so ziemlich ALLES zu entsorgen, was man nicht gebrauchen kann…sowas wie gesunde Arme halt. Was soll man sagen: Robocop schlägt ein wie eine Bombe. Er beginnt seinen Kreuzzug gegen Verbrechen und Korruption in der Stadt. Binnen kürzester Zeit wird er zur Nemesis des Verbrechens und zum Held der Bevölkerung. Aber wie das so ist mit den großen Konzernen, es gibt da immer Leichen im Keller und so manches Vorstandsmitglied hat nicht wenig Dreck am Stecken. Natürlich kommt der neue Sheriff in der Stadt auch dahinter. Doch was wäre ein hinterhältiger, fieser, korrupter Vorstand, wenn er sich gegen sowas nicht abgesichert hätte?
Trotz seiner explizit dargestellten Brutalität weist der Film auch stark sarkastische Züge auf, die in einer, zu der Zeit selten gesehenen, Kritik an der Globalisierung gipfeln. Damit hat Robocop schon vorweg genommen, was Paul Verhoeven Jahre später mit Starship Troopers auf die Spitze getrieben hat: Gesellschaftskritik mit der absoluten Holzhammermethode, verpackt in einem actionreichen Film.
Die Special Effects sind, wie bereits erwähnt, sehr heftig, dementsprechend gab es den Film über 10 Jahre lang nur geschnitten in Deutschland zu sehen. Lediglich eine Ausstrahlung auf Teleclub (Premiere-Vorgänger) und die Presse-Laserdisk (*Immer noch streichel*) waren ungekürzt. Inzwischen gibt es aber auch ungekürzte DVDs mit deutschem Ton, also gelten keine Entschuldigungen mehr.
Wie alle erfolgreichen Filme kam es auch hier zu den unvermeidlichen Fortsetzungen. Der zweite Teil „lebt“ das sarkastische Element noch weiter aus, besonders diverse eingestreute Werbespots wirken wie bitterböse Mediensatire. Storytechnisch dreht sich alles um die Designerdroge Nuke auf der einen Seite und dem Plan von OCP, Robocop in Rente zu schicken und ein Nachfolgemodell zu entwickeln. Leider weisen alle verwendeten humanen Bauteile nur äußerst mangelhafte Eignung auf. Erst ein Nuke-Drogenbaron übersteht die Wandlung zum Cyborg, aber seien wir mal ehrlich: Kann ein drogensüchtiger Cyborg Polizeiaufgaben übernehmen? *g*
Der Gewaltanteil an sich wurde schon im zweiten Teil schon merklich runter geschraubt, dennoch bleibt eine unterhaltsame Fortsetzung.
Ganz anders der dritte Teil, dem alle Qualitäten der Vorgänger vermissen lässt und daher auch nur am Rande erwähnt werden soll.<- *Rand sei* [caption id="attachment_210" align="aligncenter" width="196" caption="Robocop - 3 Teile, 2 gute Filme"]Robocop[/caption]