Lost Legacy – Pegasus/AEG

„Aller guten Dinge sind drei“ sagt schon ein altes Sprichwort, das man sich auch anscheinend in der Führungsetage von Pegasus gedacht hat. Da aber die Herren Esser & Finkernagel (Führungsetage von Pegasus) sich keinen dritten Gesellschafter ins Boot holen wollten, dachten sie sich wohl: „Hey, machen wir doch ein drittes Spiel mit der Spielmechanik von Love Letter“

Nach der Liebesschnulze (Love Letter) und der Munchkin Variante (Loot Letter) gibt es nun auch ein Science Fiction Thema, nämlich Lost Legacy. Aber im Gegensatz zu seinen beiden Geschwistern sind hier gleich 32 Karten in der Box, eine Verdoppelung des Spielmaterials sozusagen.

Warum das Ganze? Besticht doch das Original eben gerade durch das knappe Material?

Die Lösung ist so einfach: Lost Legacy sind gleich zwei Spiele in einem, es sind nämlich gleich 2 verschiedene Sets in der Box, die auch in der Tat unterschiedlich sind. Auch unterscheidet sich jedes Set vom Original, ein unbestreitbarer Vorteil gegenüber Loot Letter, das ja einfach nur alten Wein in neuen Schläuchen bietet.

Die Rückseite von Lost Legacy
Die Rückseite von Lost Legacy

Hier haben wir nun also die Sets „Das Sternenschiff“ und „Der fliegende Garten“, welche sich, bis auf eine kleine, aber entscheidende, Änderung, genauso wie ihre beiden Pendants spielen, insofern kann jeder, der Love Letter bereits kennt, auch problemlos Lost Legacy spielen.

Dabei fällt auf, das die Qualität der Illustrationen wirklich hervorragend sind, auch die neuen Kartenideen wissen zu gefallen. Beide Sets bedienen unterschiedliche Spielthemen. Während „Lost Legacy: Das Sternenschiff“ viele Möglichkeiten bietet, die Handkarten des Gegners anzuschauen und ihn so zu vernichten (Wobei es mit „Hinterhalt“ einen sehr schönen Konter gibt), bietet „Lost Legacy: Der fliegende Garten“ mehr Möglichkeiten, mit denen sich die Mitspieler selber ins Unglück stürzen können.

Lost Legacy – Alles beim Alten?

Kommen wir zu der spielverändernden Neuerung: Es gibt nun eine sogenannte „Ruine“ in der Tischmitte, in der Anfangs eine Karte verdeckt gelegt wird, im Laufe des Spiels jedoch immer mehr Karten dahin folgen. Wenn der Nachziehstapel erschöpft ist und noch mehr als ein Spieler im Spiel ist, hat nun nicht mehr derjenige gewonnen, der die höchste Karte hat. Sondern man muss erraten, wo sich die Lost Legacy nun befindet. Das kann auf er Hand eines Mitspielers sein, oder eben verdeckt in der Ruine. Dazu kann jeder einen Tipp abgeben, in der Reihenfolge der verbliebenen Handkarte. Wenn keine richtig tippt, haben dann halt alle verloren.

DIe Karten von Lost Legacy: Der fliegende Garten
Die Karten von Lost Legacy: Der fliegende Garten

Dieser kleine Kniff hebt das Spiel auf eine völlig neue Ebene, es kommt ein weiteres, spielentscheidendes Element hinzu. Bis zum Ende kann niemand sicher sein, ob er gewonnen hat. Selbst wer die Lost Legacy auf der Hand hat, kann nicht sicher sein. Anders als bei Love Letter die Prinzessin hat die Lost Legacy die Nummer 5, liegt also im oberen Mittelfeld der Kartenwerte. Das bedeutet aber auch, das in der Raterunde der Eine oder Andere vorher drankommen könnte. Da kann dann auch schon mal Schicht im Schacht sein.

Love Letter kann man ja, wenn man zwei Exemplare besitzt, auch mit mehr als 4 Personen gespielt werden. Dies ist bei Lost Legacy schon mit einer Ausgabe möglich, noch dazu mit wesentlich mehr Abwechslung.

Die Karten von Lost Legacy: Das Sternenschiff
Die Karten von Lost Legacy: Das Sternenschiff

Besonders hervorheben möchte ich die Tatsache, dass Lost Legacy genau so viel kostet, wie seine Varianten, was natürlich das Preis/Leistung-Verhältnis um Einiges steigert.

Fazit:

Ich persönlich finde die Lost Legacy Variante für die bisher beste erhältliche Variante. Beim Originalverlag sind noch andere Versionen gelistet, so gibt es neben einer Hobbitversion noch eine von Batman und sogar die Legenden der 5 Ringe sind verlovelettert worden. Zumindest Hobbit und Batman unterscheiden sich in Nuancen vom Original, inwieweit dies auch auf die Legenden der 5 Ringe zutrifft, ist noch nicht bekannt.

Lost Legacy ist also auch für all jene interessant, die Love Letter und/oder Loot Letter bereits besitzen, da sich hier ein anderes Spielerlebnis bietet. Noch dazu bekomme ich zwei eigenständige, aber dennoch kombinierbare Varianten, insofern wäre auch, wenn ich nur ein derartiges Spiel mein Eigen nennen wollen würde, Lost Legacy meine erste Wahl.

Im Original sind das übrigens zwei getrennte Spiele, insofern: Daumen hoch, Pegasus, das nenne ich Kundenfreundlichkeit!

Pegasus Spiele 18215G – Lost Legacy, deutsche Ausgabe, Kartenspiele


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