Tequila & Wife leaving Cornwall Pt. VIII: Dartmoor

Der Urlaub neigt sich (leider) dem Ende zu und wir verbringen einen weiteren Tag in Dartmoor. Sonderlich viel geplant haben wir wir heute eigentlich nichts, aber im Endeffekt haben wir doch noch einiges erlebt. Der Vormittag gehörte der ausgiebigen Körperpflege in Form von elend langem rumgammeln im Bett. Die letzten Tage waren halt doch ein wenig anstrengend, gerade Tintagel steckt uns in den Knochen. Gegen Mittag ging es dann auf in Richtung Hochmoor, das erste Ziel sollte die Buckfast Abbey sein. Ein Kloster, welches unter Henry VIII zerstört wurde und fortan als Steinbruch diente. Erst 1882 wurde es dann von französischen Benediktinern wieder auf den Grundmauern neu aufgebaut.

Buckfast Abbey ... angeblich von nur 6 Mönchen wieder neu aufgebaut, mit gerade mal 5 Pfund in der Tasche...
Buckfast Abbey … angeblich von nur 6 Mönchen wieder neu aufgebaut, mit gerade mal 5 Pfund in der Tasche…

Daher ist all das, was man hier zu sehen bekommt, schon sehr Neuzeit, aber als eins der wenigen noch aktiven Klöster in England natürlich einen Besuch wert. Die dazugehörige Kirche hat gerade mal knappe 80 Jahre auf dem Buckel, ist aber in einem alten Stil gehalten. Davon kann man halten, was man will, beeindruckend finde ich jedenfalls die zahlreichen Schmuckfenster, die man hier zuhauf findet.

Eins der vielen beeindrucken Fenster der Buckfast Abbey
Eins der vielen beeindrucken Fenster der Buckfast Abbey

Auch das Chorgestühl, welches vor dem Altar platziert ist, wirkt in seiner Größe beeindruckend.

Ich sag mal: Armut oder so ist kein Grundsatz der Benediktiner, oder?
Ich sag mal: Armut oder so ist kein Grundsatz der Benediktiner, oder?

Auch die Klostergärten wirkten interessant, aber im beginnenden Herbst geben weder der Rosen-, noch der Lavendelgarten besonders fotogene Ziele ab. Warum aber im Kräutergarten ausgerechnet das Kraut abgeerntet war, das man zur Herstellung von Gift für zum Tode Verurteilte nutzte, möchte ich eher nicht eruieren 😉
Nun ging es weiter ins Hochmoor, wir hielten uns Richtung Princetown, da wir dort in der Nähe gestern mehrere frei lebende Dartmoor Ponys gesehen hatten.

Sowas steht da mitten inder Gegen rum ...
Sowas steht da mitten in der Gegen rum …

Tatsächlich stießen wir schon nach wenigen Kilometern auf eine Gruppe Ponys, die es sich in der Nähe eines Parkplatzes gemütlich gemacht haben. Das Gefühl, diesen wunderschönen Tieren in freier Wildbahn zu begegnen, ist einfach unbeschreiblich. Das hat nichts mit den geschundenen Tieren zu tun, denen man auf der Kirmes begegnet. Obwohl Wildtiere, sind sie den Kontakt mit dem Menschen gewohnt und auch in einem gewissen Rahmen zutraulich. Man kann sich ihnen bis auf wenige Schritte nähern und mit ein wenig Geduld (und geduckter Haltung) schafft man es auch, sie zu berühren.

In Deutschland ist man schon froh, wenn man einem Eichhörnchen begegnet...
In Deutschland ist man schon froh, wenn man einem Eichhörnchen begegnet…

Bevor wir weiter fuhren, genossen wir noch ein wenig die Aussicht und ich merkte zum wiederholten Male an, das ich dringend ein Weitwinkelobjektiv benötige … Ich glaub, langsam ist meine Frau davon genervt 😉

Ne, wat is das scheen hier...
Ne, wat is das scheen hier…

Damit ihr mal einen Eindruck bekommt, über was für Straßen man sowohl in Dartmoor, als auch in Cornwall fahren muss, hab ich mal dieses Bild aufgenommen.

Eine typische Straße in Dartmoor
Eine typische Straße in Dartmoor

Das ist weder eine besonders enge Straße, noch ein seltener Anblick. Unfassbar, in Deutschland wäre sowas eine Einbahnstraße, die man eh nur an ungeraden Tagen mit Sonnenwetter befahren dürfte. Hie kommen einem lustige SUVs entgegen…
Unser letztes Tagesziel sollte nun Widecombe At The Moor werden, besonders die dort stehende St. Pankratius Kirche aus dem 14. Jahrhundert hat unser Interesse geweckt.

Eine Kirche im Moor
Eine Kirche im Moor

Tatsächlich wurden wir auch nicht enttäuscht. Die Kirche ist ein absolutes Schmuckstück, allein schon das Gräberfeld um die Kirche herum ist herrlich zu betrachten.

Ich bin mir sicher, das zu Halloween hier einiges hervorbricht
Ich bin mir sicher, das zu Halloween hier einiges hervorbricht

In der Kirche selber finden sich im vorderen Bereich einige Holzbilder, die einfach fantastisch sind. Leider befinden diese sich in einem erbärmlichen Zustand, unverständlich, dass man hier nicht eingreift und versucht, diese Kunstschätze zu restaurieren und so für die Nachwelt zu erhalten.

Eins der vielen Holzbilder in der Kirche
Eins der vielen Holzbilder in der Kirche

Natürlich suchten wir hier auch nach einem Green Man und wurden in der Decke der Kirche fündig: Ein besonders hübsches Exemplar lugt von da oben herab, wie ich finde.

Gut versteckt, unter der Decke, aber wir haben ihn gefunden: Den örtlichen Green Man
Gut versteckt, unter der Decke, aber wir haben ihn gefunden: Den örtlichen Green Man

Beim Verlassen der Kirche fiel mir dann noch ein Grabstein in Form eines keltischen Kreuzes auf, der durch seine reichhaltigen Ornamente besonders auffällt.

Grabsteine können auch einfach nur schön sein...
Grabsteine können auch einfach nur schön sein…

Auf dem Weg zum Parkplatz fanden wir dann noch ein sehr irritierendes, aber dennoch lustiges Kleinod. Auf dem folgenden Bild seht ihr eine etwa kleinkindhohe Granate, die dem Dorf als Dankeschön für geleistete Dienste im Ersten Weltkrieg gestiftet wurde:

Eine wirklich schöne Anerkennung das ist...
Eine wirklich schöne Anerkennung das ist…

Wenn man dann allerdings die Inschrift liest, dann kann man sich eines Schmunzelns kaum erwehren:

Wenn man für das sammeln von Moos eine Granate bekommt, was gibt es dann für das entdecken eines Spions? Einen Ferrari?
Wenn man für das sammeln von Moos eine Granate bekommt, was gibt es dann für das entdecken eines Spions? Einen Ferrari?

Tja, man braucht keine Waffe, um ein Kriegsheld zu sein.
Somit endete unser letzter „richtiger“ Urlaubstag noch mit einem Lächeln, morgen wird vor allem die Fahrt nach Dover prägend sein, wo wir ein letztes Mal übernachten, bevor es dann am Mittwoch per Fähre wieder nach Dünkirchen geht.


One Response to Tequila & Wife leaving Cornwall Pt. VIII: Dartmoor

  1. Ich liebe die Bilder, sieht aus wie ein großartiger Ort, um zu entspannen.