Loony Quest von Asmodee – Eine Rezension

Loony Quest ist ein Spiel von Asmodee, welches mich bereits beim ersten Anblick sofort in seinen Bann geschlagen hat. Sofort erfasste ich, dass dieses Spiel auf irgendeine Art und Weise ziemlich abgedreht sein muss.
OK, seien wir ehrlich: Der Name war es in erster Linie, der mich gekickt hat, immerhin halte ich Loony Tunes für die mit Abstand beste Zeichentrickserie (Daffy Duck 4tw!!111!!!elfelf!) und natürlich hatte ich da sofort Assoziationen, die, das war mir auch klar, vermutlich völlig unbegründet waren. Wobei, so ein wenig geht das Coverartwork schon in die Richtung …Loony Quest Cover
Bis zu 5 Spieler versammeln sich bei Loony Quest um das Spielbrett, welche in der Mitte liegt. Spielfiguren gibt es hier nicht, jeder Spieler bekommt statt dessen einen Filzstift samt Schwämchen und eine Plastikscheibe.
Der Spielplan in der Mitte wird also nur betrachtet, denn Ziel des Spiels ist es, den perfekten Weg durch das Labyrinth des Spielplans auf seine Plastikscheibe zu zeichnen. Dabei müssen bestimmte Ziele abgefahren werden, andere können abgefahren werden und wiederum andere sollten keinesfalls berührt werden, weil sonst BUMM! Dabei erinnern die Pläne (derer es insgesamt 42 gibt) nicht von ungefähr an ein Jump and Run Spiel aus den Spielhallen der Republik.
Denn genau das ist Loony Quest: Ein Multiplayer-Analog-Jump-and-Run!

Loony Quest - Das erste Level
Es ist unglaublich, was für einen Müll man sich zusammenzeichnen kann, das passt echt auf keine Kuhhaut! Natürlich denkt man sich: „Hey, easy going, ich seh ja, wo ich lang muss, das kann ja wohl nicht so schwer sein!“
Glaubt mir, Leute, es IST so schwer! Zumal es oft mit dem normalen Wegzeichnen nicht getan ist. Je nach Level (Wir erinnern uns: Die Computerspielanalogie) muss man halt seinen Weg einzeichnen, bestimmte Bildbereiche umkreisen oder nur mit einfachen Punkten markieren.
Natürlich dürfen sich die eigenen Linien weder kreuzen, noch sich berühren. In einigen leveln muss man gar mehrere Linien zeichnen.
Wenn alle fertig sind, bzw. die Sanduhr, die beiliegt, abgelaufen ist, wird gewertet. Man legt seine Plastikscheibe auf den Levelplan und zählt die Punkte. Haben das alle getan, geht es in den nächsten Level und das Spiel beginnt von vorn.
Wobei das Spiel mit dem Bossmonster endet, dieses ist immer der 6. Level, in dem irgendeine Besonderheit wartet. In der ersten Welt z.B. muss man zuerst eine Fackel einkreisen und dann 4 Verbindungen von 4 herumliegenden Bomben auf den Oberboss ziehen. Natürlich ohne dabei irgendwie eine Mauer zu berühren.

Loony Quest Das erste Bosslevel
Wenn der Endgegner besiegt wurde (oder auch nicht), endet das Spiel und derjenige mit den meisten Punkten hat gewonnen.
Jedoch ist das Ergebnis eigentlich Nebensache, Loony Quest ist ein Spiel, das man auf den Tisch packt, um Spaß zu haben. Klar, fühlt man sich gut, wenn man der unangefochtene Loony Quest Meister ist, aber Spaß werden alle an dem Spiel haben, gar keine Frage.
Es gibt noch eine ganze Latte an Sonderregeln, man kann seinen Mitspielern Steine in den Weg legen, in dem ihnen Strafplättchen zwischen die Füße wirft (Nur mit ausgestrecktem Arm zeichnen oder ein Auge zuhalten z.B.) oder diverse Bonusplättchen einsetzen. Außerdem gibt es Level, die man blind bestehen muss, nach 30 Sekunden des Betrachtens wird der Spielplan verdeckt und man muss blind zeichnen.

Loony Quest – Das Fazit

Nein, Loony Quest nimmt sich nicht besonders ernst und verlangt dies auch nicht von den Leuten, die es spielen. Das einzig nervige an Loony Quest ist die Tatsache, dass man seinen „Bildschirm“ nach jeder Runde wieder putzen muss. Zu diesem Zweck sind an den beiliegenden Stiften zwar Schwämmchen befestigt, besser geht dies aber auf jedem Fall mit einem Papiertaschentuch. Insofern ist eine Packung Kosmetiktücher eine sehr sinnvolle Erfindung, um sein Loony Quest zu pimpen!
Loony Quest spricht eigentlich alle Arten von Spielern an, die Zielgruppe ist also breit gestreut. Ich möchte dem Spiel sogar einen gewissen pädagogischen Nährwert nicht absprechen. Zum einen schult des die Auge-Hand Koordination, zum andren, und das finde ich weit wichtiger, sorgt es eventuell dafür, da man lieber analoges Jump-and-Run spielt, als noch eine Runde Bomberman.

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