GRR Martin – Wild Cards: Das Spiel der Spiele

Da bekommt man ein Buch in die Hand, über das man schreiben soll und denkt sich „George R.R. Martin? – Sollte der nicht lieber zusehen, das er mit Westeros in die Pötte kommt und die Finger von einer neuen Baustelle lieber lassen sollte?“.
Aber, so wird ziemlich schnell klar, bei „Wild Cards“, so der Titel des 540 Seiten Wälzers, handelt es sich um eine Anthologie, bei der mehrere Autoren mitschreiben und Martin in erster Linie als Herausgeber fungiert. Also ähnlich, wie es Robert Asprin seinerzeit bei Freistatt gehandhabt hat.

Also, ran an den Feind, äh das Buch und dem Ganzen eine Chance gegeben.
Ich muss sagen, es liest sich gut. Die Welt ist eine andere, seit in den 40er Jahren ein Virus freigesetzt wurde, der die Menschen entweder getötet, mutiert oder zu Superhelden hat werden lassen. Wie heißt es so schön im Buch: das Leben verteilt die Karten, manche ziehen den Joker (sind also körperlich mutiert), manche jedoch ziehen ein As (und werden zu Helden). Die meisten jedoch ziehen die Pik-Dame (Bei dem in den USA sehr beliebten Kartenspiel Hearts bedeutet die Pik Dame einen richtig großen Batzen Minuspunkte).
Im vorliegendem Band „Das Spiel der Spiele“ geht es in der Hauptsache darum, das insgesamt 28 Asse darum kämpfen, eine Talentshow im US Fernsehen zu gewinnen und so das As der Asse zu werden. Dabei entpuppt sich diese Show als eine Mischung aus Big Brother, Dschungel Camp und vor allem Deutschland sucht den Superstar, bzw. dessen US-Pendent American Idol. Vier Teams, bestehend aus jeweils 7 Assen, stellen sich diversen Aufgaben, wie z.B. der Rettung einiger Zivilisten aus einem brennenden Gebäude. Am Ende jeder Aufgabe bestimmt eine Jury, welches Team die Aufgabe am besten gelöst hat, die anderen Teams müssen jeweils einen Teamkameraden rausschmeißen.
Dabei kommt es natürlich zu Spannungen, auch die zwischenmenschlichen Interaktionen jedweder Couleur werden von dem TV-Team genutzt, um Zwietracht zu säen und um Quote zu machen.
Man möchte meinen, das Martin nicht anders kann, als mit vielen Charakteren zu arbeiten: 28 Asse alleine starten in der TV-Show, nicht zu vergessen die Asse, die bereits beim Sender beschäftigt sind. Ebenso möchte man meinen, das es ebenso typisch für Martin ist, einen lang und breit eingeführten Charakter so mir Nichts, dir Nichts aus der Handlung rauszunehmen.
Aber, es handelt sich hier um eine Anthologie, an der viele Autoren mitgewirkt haben. Ergo ist das alles nicht (allein) auf GRRs Mist gewachsen.
Man hat sofort das Gefühl, in einem gewachsenen Universum sich zu bewegen. Es gibt einen großen Supporting Cast, die Texte strotzen vor Anmerkungen und die Charaktere sind vielschichtig angelegt.
Wenn man dann, wie ich, ein wenig recherchiert, wird man allerdings überrascht feststellen, dass der vorliegende Band bereits der 18.(!!!) der Serie ist. Und das die Serie bereits seit 1987 existiert, es seitdem auf 21 Bände gebracht hat, von denen die ersten paar bereits auf Deutsch erschienen und teilweise nur noch antiquarisch zu bekommen sind.
Ah ja, gut zu wissen.
Aber, und das ist das erfreuliche an diesem Band, Vorkenntnisse sind gar nicht erforderlich, das Buch wirkt wie ein Einstieg in ein tolles neues Universum. So toll, das man sich auch sofort überlegt, ob man nicht das Ganze für ein Rollenspielhintergrund verwursten möchte. Toller Plan, den man gleich ad acta legen kann, denn sowohl für Mutants & Masterminds, als (natürlich) auch für GURPS existieren bereits Quellenbände. Erwähnte ich schon diverse Comicserien im Wild Cards Universum? Nein? OK, auch diese gibt es schon.
Sagt mal, habe ich die letzten Jahre unter einem Stein verbracht? Ich finde es schon fast erschreckend, wie eine derartige coole Geschichte so komplett an mir vorüber ziehen konnte.
Ich habe übrigens nicht vermutet, dass ich mitten drin in ein etabliertes Universum einsteige, was meiner Meinung nach für die Qualität des Buches spricht, es scheint somit einen sehr guten Einstieg in die Materie zu bieten.
Wer GRR mag, kommt hier natürlich NICHT dran vorbei, auch wenn sich Wild Cards, logischerweise, komplett anders anfühlt und auch was ganz anderes bezwecken will, als das momentane Highlight am Fantasyhimmel.
Wer Filme wie Super und Kick-Ass oder Serien wie Heroes verschlungen hat, kann hier gleich zweimal nicht vorbei. Für denjenigen wird das hier zu einer Pflichtübung.
Es bleibt abzuwarten, ob und wie sich die Serie in Deutschland verkaufen wird, aber ich vermute mal, das der Name des Herausgebers inzwischen eine gewisse Strahlkraft besitzt und die Verkäufe allein dadurch anziehen werden, wodurch weitere deutsche Bände natürlich wahrscheinlich werden.
Damit sich auch jemand weiteres von der Qualität des Buches überzeugen kann, verlose ich hier, unter allen Leuten, die mir in einen Kommentar schreiben, warum ausgerechnet sie das Buch gewinnen sollten, ein druckfrisches Exemplar vom Spiel der Spiele. Viel Glück!

Es wird unter all jenen vergeben, die bis zum 15.10.2015 das hier kommentiert haben!

Wer nicht kommentieren mag, ohne das Buch zumindest angetestet zu haben, dem mögen vielleicht diese Leseprobe  oder das Verlagsvideo bei der Entscheidungsfindung hilfreich erscheinen:

 

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15 Responses to GRR Martin – Wild Cards: Das Spiel der Spiele

  1. Hört sich echt intressant an……

  2. Ich muss es haben, weil…
    – Ich noch nie was gewonnen hab 😉
    – Weil ich ein totaler Fan deines Blogs bin (er hat mich zu Dust & X-Wing gebracht)
    – Weil es wirklich wie der perfekte Hintergrund für mein RPG ist
    – Weil ich ihn mir nicht leisten kann, weil ich mein ganzes Geld in eure HDS-Produkte stecke 😛

  3. Klasse Artikel, wie immer!

    Ich sollte das Buch gewinnen, weil ich schon lange kein vernünftiges Buch mehr zur Hand hatte, das mich wirklich gefesselt hat!

  4. Ich hatte ja eine minimale Hoffnung das es eine RPG-Produkt sein könnte, aber ein Buch bei dem Herr Martin seine Finger im Spiel hat würde ich auch gerne gewinnen. 🙂

  5. Klingt wirklich gut^^
    Warum ich es gewinnen sollte? hmmmm jetzt müsste ich mir gute Gründe ausdenken warum es ausgerechnet ich sein sollte…
    Oder ich sags wie es ist:
    Weil ich es gerne lesen würde!

    Mach weiter so!

  6. Wie immer super Artikel, aber ist man nicht anders gewöhnt!

    Das Spiel…äh Buch äh wie auch immer klingt echt interessant, ich brauch mehr Zeit zum spielen 😀

  7. Avatar TheManOnTheMoon
    TheManOnTheMoon says:

    Das klingt schon mal sehr Interessant.

    Und warum sollte ich dieses Buch gewinnen? Ich besitze sonst nur Spiele!

    • Ich finde das Setting im Moment für mich eher uninteressant, und da der Stil der Autoren dem von Martin ähnlich sein soll… den fand ich gerade in den späteren aSoIaF Büchern eher zu langatmig für mich (aber das geht mir mit Tolkien nicht anders, also ist das eher eine Geschmacksfrage, bevor mich hier jemand steinigen will)…
      Aber da Du auch sagst, dass das durch das engere Setting (enger als eine gesammte Welt *lol*) nicht so extrem ist… dann will ich hier doch mal kommentieren.

  8. Ich muss das Buch gewinnen weil ich es noch nicht habe.

  9. Ich bin völlig unbelastet, was den Autor angeht, kein „Fan“ der Winterfell-Reihe, bisher zumindest noch nicht, weil ich da echt hinterherhinke und mir sooo viele andere Bücher begegnen, denen ich mich vordringlich widme, bzw. gewidmet habe 😉

    Wildcards hat mein Interesse aufgrund der Beschreibung geweckt, das sagt mir alles sehr zu, bisher ist es halt nur noch nicht bei mir eingezogen 🙂 Deswegen mache ich sehr gerne mit und ergreife die Chance, wer weiß, vielleicht habe ich ja Glück! Und meine Meinung tu ich dann gerne u.a. auf meinem Blog kund 🙂

    Danke, dass Du es weitergeben magst und liebe Grüße
    Bine

  10. Gibts da schon wen, der sich freut? Vielleicht bin ich ja auch einfach nur blind…

  11. OK, die Glücksfee hat entschieden und Peter ist der glückliche Gewinner!

    Herzlichen Glühstrumpf und so!

    Das Buch wird dir in den nächsten Tagen zugehen!