Kreuzfahrt Norwegen 2017 – Ein Reisebericht

Nachdem wir im Frühjahr eine Woche an er Nordseeküste verbracht haben, dachten wir uns: Im Herbst gönnen wir uns mal richtig. Neun Tage Kreuzfahrt mit AIDA durch Norwegen und seine Fjorde.

Norwegen ist eines der Länder, die wir noch nie bereist haben und uns zudem brennend interessieren. Landschaftlich ist Norwegen eins der vermutlich schönsten Länder überhaupt und dabei eigentlich nur einen Katzensprung entfernt.

Entgegen meiner früheren Meinung, dass Kreuzfahrten nur was für Schnösel und alte Menschen sind, habe ich inzwischen die Vorteile zu schätzen gelernt.

Auf einem Kreuzfahrtschiff wird einem im wahrsten Sinn des Wortes der Arsch gepudert. So richtig viel kümmern muss man sich um nichts. Die Kabinen sind auch nicht kleiner als „handelsübliche“ Hotelzimmer, der Service ist ausgezeichnet und die Restaurants entsprechen niveautechnisch dem, was man sich auch im Urlaub gerne mal gönnt.

Preistechnisch lagen wir mit ca. 1200€ pro Person in einer Außenkabine mit Meerblick und Vollpension für 9 Tage im absolut verträglichen Rahmen. Dazu kamen dann noch 300€ für meine Frau und mich für Getränke außerhalb der Mahlzeiten. Dabei waren dann allerdings auch einige Cocktail-Exzesse und gehobenere Single-Malt Whiskys.

Norwegen – Wir gehen an Bord

Das Einschiffen am Montag war völlig problemlos, da ist das AIDA-Team inzwischen vollkommen professionell. Trotz der langen Warteschlangen dauerte es nicht lange, bis wir an Bord waren. Das Gepäck wird vor dem Gebäude abgegeben und dann im Laufe des Nachmittags vor die Kabine gestellt. Damit muss man sich also nicht selber belästigen.

Allerdings erlebte ich da gleich die erste „böse“ Überraschung. Kaum in der Kabine gab es einen Anruf: Die Bundespolizeistelle Kiel hatte Sehnsucht nach mir, ich möge doch bitte noch mal von Bord kommen. Öh…

Zur Erklärung: 2013 hatte ich ein Fahrverbot aufgebrummt bekommen, gegen das ich Einspruch erhoben hatte. Durch einen Umzug danach hatte mir die entsprechende behördliche Stelle wohl nicht mehr auffinden können. Das Ganze schwebte zwar wie ein Damoklesschwert über mir, aber man wollte ja keine Pferde scheu machen. Am Freitag vor unserer Abreise dann kam der Strafbefehl. Dieser wurde dann natürlich sofort bezahlt. Vor Allem, weil im Strafbefehl nichts mehr von Fahrverbot stand. Hm, das sah die Bundespolizei wohl anders und verlangte die Herausgabe meines Führerscheins für einen Monat. Nun, da ich den die nächsten 9 Tage so gar nicht benötigen würde und danach sich auch alles regeln lässt, hatte ich wohl Glück im Unglück. Gut, Lappen für einen Monat weg. Frau bedankt sich dafür, dass das Leben mit mir nie langweilig wird. Irgendwie eine Win/Win Situation.

Zurück zur Reise. Abends lief die AIDACara dann aus dem Kieler Hafen aus und nahm Kurs auf Norwegen. Erstes Ziel der Reise war Bergen, allerdings stand uns noch ein Seetag bevor. Dieser jedoch sollte es in sich haben.

Norwegen – Der erste Seetag

In Deutschland regierte in diesen Tagen das Sturmtief Xavier und diese Großwetterlage beeinflusste auch unsere Reise nach Norwegen. Der Sturm auf hoher See erreichte in Spitzen bis zu 12 Beaufort, was Orkanstärke entspricht. Bis zu 8m hohe Wellen ließen unser Schiff ganz schön schaukeln und man konnte feststellen, dass das Gros der Urlauber nicht besonders Seefest ist. Teile der Crew im Übrigen auch nicht. An dem Abend musste das Showprogramm ausfallen, da die Hälfte der Sänger und Tänzer schlichtweg krank waren. Interessanterweise hat mir das Ganze absolut nichts ausgemacht. Ich genoss die leeren Bordrestaurants und erfreute mich an dem sehr speziellen alternativen Showprogramm. Unfassbar, wie viele Leute versucht haben, etwas Nahrung zu sich zu nehmen und nach den ersten ein bis zwei Bissen grün anliefen und das Restaurant wieder schnell verließen.
Auf dem Weg zurück musste ich zwar das eine oder andere halbverdaute Häufchen umgehen, aber ansonsten war (für mich) alles tutti. Norwegen, wir kommen!

Norwegen Kreuzfahrt - Bugansicht
Blick auf den Bug bei Nacht

Steffi hingegen blieb lieber in der Kabine. Solang sie lag, war Alles in Ordnung, aber die Senkrechte war nicht gerade die Lage ihrer Wahl.

Dass in der Nacht noch durch den Sturm ein Rettungsring (bzw. dessen Notlampe) abgerissen wurde und ins Meer fiel, brachte ein wenig Würze in das Ganze. Denn natürlich musste kontrolliert werden, ob nicht eventuell ein Mensch über Bord gegangen ist. Dazu musste das Schiff wenden, stand also kurze Zeit quer im Sturm. Heidewitzka, das hatte was von „Die nääächste Fahrt geht rückwärts, schnallen sie sich an!

Nachdem aber doch niemand unfreiwillig den Fahrtenschwimmer machen wollte, ging die Reise dann weiter.

Die Ankunft am Mittwochmorgen in Bergen verzögerte sich jedoch um 4 Stunden, so dass wir dort weniger Aufenthalt als geplant hatten. Aber dazu dann im nächsten Teil meines Reisetagebuches …


One Response to Kreuzfahrt Norwegen 2017 – Ein Reisebericht

  1. Avatar Jörg Mosthaf
    Jörg Mosthaf says:

    Das klingt ja echt super 🙂 Muss ich gleich mal meiner Holden für nächstes Jahr vorschlagen. Freu mich schon auf den Rest des Reiseberichts 😀
    Wir hatten dieses Jahr eine Wikingerkreuzfahrt nach Island und auf die Färöer Inseln – auch sehr schön, umd die 1000€ pro Person aber nur Halbpension und 7 Tage.